Termine

 

ARCHIV


(Off) The Beaten Track? Normierungen und Kanonisierungen des Reisens.

Tagung im Rahmen des Forschungsschwerpunkts „Kulturelle Orientierung und normative Bindung“ der Landesforschungsinitiative Rheinland-Pfalz. 09.-11. November 2016, Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz.


 

Migration und Europa in kulturwissenschaftlicher Perspektive

Zweiter Kongress der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG)

06.-08. Oktober 2016, Universität Vechta

(Call for Papers)


 

Räume – Grenzen – Identitäten

Erster Workshop der Sektion Raum / Kultur in der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft in Kooperation mit dem Virtuellen Zentrum für kultursemiotische Forschung:

FR 17.06. ( Europa-Universität Flensburg, HG 250 – Hauptgebäude)

Programm (Download):

15:00 Eröffnung: Lil Helle Thomas, Eric Erbacher, Martin Nies

15:15 – 15:45 Eric Erbacher (Münster): „Von Grenzen zur Entgrenzung: Queere Räume als Identitätsräume in US-amerikanischen Fernsehserien“

15:50 – 16:20 Lil Helle Thomas (Saarbrücken): „Einfühlung und Stimmung in der Wiener Raumkunst“

16:20 – 16:45 Kaffeepause

16:45 – 17:15 Matthias Bauer (Flensburg): „Szenografische Räume“

17:20 – 17:50 Simone Kosica (Koblenz-Landau): „Bewegungen im Dazwischen: Ein phänomenologisch orientierter Zugang zur Schulbauforschung“

17:55 – 18:25 Alice Detjen (Oldenburg): „I turned my coal-house into my dark room, and a glazed fowl house became my glass house! – Wie Julia Margaret Cameron Photographin wurde“

18:30 – 19:00 Abschlussdiskussion


 

Grenzüberschreitung, Schwelle und Übergang als Erkenntnisfigurationen

Ringvorlesung im SoSe 2016 an der Europa-Universität Flensburg

Die Ringvorlesung befasst sich in interdisziplinärer Perspektive mit Ansätzen und Konzepten, die Grenzüberschreitungen theoretisieren und dabei unklare, widersprüchliche oder auch aporetische Verhältnisse im scheinbaren ‚Niemandsland‘, in komplexen politischen Grenzregimes bzw. im Hinblick auf uneindeutige und ambivalente Selbst-Begrenzungen ansprechbar machen. Bis heute haben Begriffe Konjunktur, die räumlich begrenzte oder auch generalisierte Paradoxien der Grenzziehung exponieren, welche offenbar von binär codierten Grenzregimes fast immer hervorgebracht werden. Zu den einflussreichsten Beispielen für die Theoretisierung solcher Paradoxien zählen Michel Foucaults ‚Heterotopie‘, Niklas Luhmanns ‚Inkludierende Exklusion‘, Homi K. Bhabhas ‚Hybridität‘, der ‚Transitraum‘ (Michel Foucault bzw. anders akzentuiert bei Michel de Certeau), der Nicht-Ort (Marc Augé) und die Figur des ‚Dritten‘ in der Philosophie (Emmanuel Levinas), Kulturanthropologie (René Girard), Soziologie (Georg Simmel, später die Systemtheorie), Psychoanalyse (Sigmund Freud) und in den Kulturwissenschaften (zuletzt Nicole Eßlinger et al) sowie im Hinblick auf die Analyse von Machtverhältnissen und Herrschaftstechniken auch die Figur der ‚souveränen Ausnahme‘ (Giorgio Agamben).

Diesen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie Brüche und Unstimmigkeiten im ‚Borderscape‘ der Episteme und der politisch-gesellschaftlichen Prozesse diagnostisch gegen deren Wahrheits- und Geltungsansprüche wenden. Analog dazu lenken sie den Blick auf die Unmöglichkeit, das ‚Selbst‘ widerspruchsfrei abzugrenzen. Als Gegenmodell zu dichotomen Abgrenzungsmodellen, die wegen der in der Praxis wie in Selbstbeschreibungen hervorgebrachten Paradoxien unhaltbar oder zumindest unzulänglich schienen, wurden polyzentrische Unterscheidungstheoreme diskutiert, deren Grundmodell das ‚Rhizom‘ (Deleuze/Guattari) ist, so zuletzt das aus der algorithmischen Geometrie stammende Voronoi-Diagramm sowie das Konzept der ‚Ähnlichkeit‘ als kulturtheoretisches Paradigma (Bhatti/Kimmich).

Vor dem Hintergrund dieser avancierten Forschungsdebatten untersuchen die Beiträge zur Ringvorlesung der Begriffe ‚Grenzüberschreitung‘, ‚Schwelle‘ und ‚Übergang‘ als Erkenntnisfigurationen in unterschiedlichen Konstellationen. Sie befassen sich mit Artefakten, Konzepten oder Praktiken, in denen die Existenz hybrider Verhältnisse und paradoxer Grenzregimes vorausgesetzt werden und befragen diese darauf hin, inwiefern sie Grenzspuren, Schwellen und Übergänge als heuristische Konstruktionen enthalten. Gemeint sind damit im weitesten Sinne ‚Grenz-Beobachtungen dritter Ordnung‘, die beispielsweise blinde Flecken, den absurden Charakter, die eigentliche Disfunktionalität oder die inhärente Gewalt bestimmter Grenzregimes offen legen sowie literarische und mediale Verfahren, die mittels Figurationen der Überschreitung, der Schwelle oder des Übergangs etablierte Beschreibungsmodelle verflüssigen oder durch die Einbeziehung von Nicht-Wissen, Imaginärem und surrealen Grenzüberschreitungen Szenarien entwerfen, die in Bezug auf die intradiegetische wie auf die extradiegetische Welt etwas Neues zu beobachten geben.

Im Mittelpunkt stehen also nicht Paradoxien der Grenze und des Übergangs um ihrer selbst willen, sondern ästhetische und theoretische Figurationen von Überschreitung, Schwelle und Übergang, die sich zu einem Grenzregime verhalten, beispielsweise indem sie politisches Fach- oder historisches Kontextwissen aufrufen, um es dann ad absurdum zu führen. Daneben fragt die Ringvorlesung nach Figurationen des individuellen Übergangs wie der ‚Rochade‘ (MB), nach sonstigen Verfahren der Darstellung im Übergang befindlicher Identitäten (etwa durch Internalisierung von Fremdbeschreibungen, Schwellenzustände (Traum, Leben/Tod, ‚Wahnsinn‘ usw.). Dabei stehen nicht diese hinlänglich bekannten Figurationen selbst im Mittelpunkt, sondern ihre heuristischen Funktionen, d.h. die Frage, inwiefern sie ein bestimmtes Licht auf die Vorgänge, um die es in den Texten und Filmen geht, werfen, beispielsweise als Offenlegung und ‚Kommentierung‘ problematischer Vorannahmen eines Grenzregimes von einem Standpunkt der Schwelle bzw. des Übergangs aus oder durch Parallelisierung unterschiedlicher Grenzüberschreitungen, die als Palimpsest lesbar werden.

Zu den Fallbeispielen können offenkundig Gewalt generierende Grenzen wie jene zwischen den USA und Mexiko zählen, aber auch die Außengrenzen des Schengen-Raums sowie das Mittelmeer, subtilere Grenzregimes, die Räumen Zentralität bzw. Peripheralität zuschreiben oder dieses Verhältnis unterlaufen wird (beispielsweise durch Vernetzung von ‚Peripherien‘), Grenzziehungen im Rahmen von Selbst- bzw. Fremdbeschreibungen (z.B. aus der Position von ‚First Nations‘, hegemoniale Selbstbeschreibungen, ‚subalternes Sprechen‘ ) sowie Verhandlungen der Grenzen des Individuums in literarischen und medialen Artefakten, die Szenarien der Schwelle und des Übergangs zur Aufhebung, Hinterfragung oder kritischen Kommentierung von Grenzziehungen entwerfen.

 


Transkulturelle Mehrfachzugehörigkeiten: Räume, Materialitäten, Erinnerungen

04.-06. Februar 2016, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg


Internationale und interdisziplinäre Konferenz des DFG Graduiertenkollegs 1608/2 und
des Wissenschaftlichen Zentrums Genealogie der Gegenwart

Konzeption und Organisation: Prof. Dr. Dagmar Freist, Prof. Dr. Sabine Kyora und Prof. Dr. Melanie Unseld

Zugehörigkeiten, so eine der gesellschaftstheoretischen Grundannahmen, bestehen immer
in Relation zu etwas, und lassen sich institutionell (Vereine, Verbände etc.), sozial (Milieus, Gruppen), kulturell (Religion, Musik, Kunst, Literatur), rechtlich und historisch (Nation) sowie medial (Internetforen) umschreiben und ableiten. Zugehörigkeiten haben eine hohe Relevanz für die Selbstverortung von Personen und ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung. Zugehörigkeiten sind sowohl der Ausgangspunkt als auch das Ergebnis individueller und kollektiver Formen der Subjektivierung, beobachtbar etwa in der Hervorbringung spezifischer (sub)kultureller Milieus, Sprache, Kleidung, Musik, Geschmack und Rituale. Zugehörigkeiten lassen sich räumlich verorten, sie werden materialisiert in Dingen und deren Gebrauchsweisen und sie werden in das kollektive Gedächtnis von Gruppen aufgenommen und permanent (re)aktualisiert. Eine jüngere sozialanthropologische Studie hat auf die affektive Dimension von Zugehörigkeit aufmerksam gemacht (Pfaff-Czernecka 2012), die sich in dem Bedürfnis nach (Selbst)-Verortung in vertrauten sozialen Feldern, in der Bezugnahme auf geteilte Wissensvorräte und Erfahrungen gründet. Praxeologisch gewendet könnte man argumentieren, dass Zugehörigkeit Routinen und Praktiken in einer Welt gemeinsamer Bedeutungen hervorbringt und zugleich durch diese hervorgebracht wird. Insbesondere praxeologisch-soziologische Studien haben den latenten „Gemein-Sinn“ gemeinsamen Handelns und Sprechens betont sowie die Wirkmächtigkeit kollektiver
Wissens- und Deutungsschemata, die bestimmte Handlungsweisen nahelegen und andere als unpassend verwerfen (Hörning 2001). Ist dieser latente „Gemein-Sinn“ die Grundlage intelligiblen sozialen Verhaltens und zugleich die affektive Dimension der Zugehörigkeit, so stellt sich die Frage, wie sich Zugehörigkeiten denken lassen in Gesellschaften, die von Migration sowie sozialer und räumlicher Mobilität geprägt waren und sind. Die Forschung zu Diaspora-Gemeinden etwa hat lange die Exklusivität dieser in der Regel ethnisch und religiös homogenen Gruppen sowie die Wirkmächtigkeit virtuell postulierter, ent-territorialisierter Gemeinsamkeiten betont. Neuere Studien haben unter dem Eindruck der Globalisierung seit der Frühen Neuzeit die Frage nach Zugehörigkeiten in transkultureller Perspektive (Medick/Ulbrich) neu gestellt. Dabei geht es nicht in erster Linie um den Grad der Hybridisierung von Gesellschaften und dessen kulturelle, religiöse und soziale Implikationen, sondern um die Frage, wie sich unter Bezugnahme auf sehr
unterschiedliche räumliche und zeitliche Dimensionen von Zugehörigkeiten kulturelle
Mehrfachzugehörigkeiten ausbilden und die Selbstverortung von Personen in diesen Raum/Zeit Dimensionen prägen. Hier setzt die geplante internationale und interdisziplinäre Konferenz an. In einem interdisziplinären und diachronen wissenschaftlichen Dialog soll durch die Analyse von Selbstzeugnissen unterschiedlichster Provenienz danach gefragt werden, wie Akteure ihr Selbst in verschiedenen, parallel erfahrbaren, obgleich zeitlich und räumlich versetzten Zeit/Raum Dimensionen verorten. Wie wird mit Brüchen umgegangen, wie werden Mehrfachzugehörigkeiten erlebt, gestaltet und thematisiert, welche narrativen Muster werden aufgerufen und welche künstlerischen Praktiken und solche der Selbst-Bildung werden in transkulturell versetzten Raum/Zeitstrukturen beobachtbar. Welche ästhetische Kontinuitäten, welche Diskontinuitäten, welche künstlerischen Praktiken der Mehrfachverortung werden erkennbar? Wie verhalten sich künstlerische Mehrfachverortungen und Akkulturationsprozesse zueinander? Wie verschränken sich Zeit- und Raumstrukturen, Erinnerung und Gegenwart in Narrationen des Selbst, also in Autobiographien, Tagebüchern und anderen Egodokumenten? Welche Rolle spielt die Materialität der Zugehörigkeiten, die sich in Umgangsweisen mit Dingen und künstlerischen Praktiken ausdrückt? Welche Bedeutungsverluste oder –Transformationen erleben Dinge und künstlerischen Praktiken in neuen Kontexten, im Verlauf der Generationen und welche Rolle spielen sie als Wissensspeicher und Marker einer vergangenen aber gegenwärtig aktualisierten raum-zeitlichen Zugehörigkeit?

Programm
Donnerstag, 04. Februar 2016

14:00-14:30
Eröffnung (Freist, Kyora, Unseld)

14:30-15:15
Prof. Dr. Michael Hofmann, Universität Paderborn
„Neue Deutsche“ mit Islam-Bezügen: Zafer Senocak (Deutschsein) und Navid Kermani (Wer ist Wir?)

15:15-16:00
Prof. Dr. Martin Eybl, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Heinrich Schenker: Deutscher und Jude im „confessionellen Incognito“

– Pause –

16:30-17:15
Dr. Veronika Capska, Universität Prag
Translation als Expression of Multiple Belongings in Early Modern Central Europe

17:15-18:00
Prof. Dr. Gesa zur Nieden, Universität Mainz
Frühe Authentizitäten. Musikermobilität und Musiktransfer des 18. Jahrhunderts im Spiegel von Glaubwürdigkeits- und Echtheitsfragen

20:00
Anna Galkina liest aus ihrem Buch „Das kalte Licht der fernen Sterne“ im Theater Laboratorium, Oldenburg, Kleine Straße 8

Freitag, 05. Februar 2016

9:30-10:15
Prof. Dr. Axel Dunker, Universität Bremen
Deutschsprachige Autorinnen mit osteuropäischem Hintergrund. Kulturelle
Mehrfachzugehörigkeiten und Gedächtnisdiskurse am Beispiel von Olga Grjasnowa und Katja Petrowskaja

10:15-11:00
Prof. Dr. Stefan Weiss, Hochschule für Musik, Theater und Medien, Hannover
„Zwischen seinen Nationen zerrieben“ – transnationale Doppelzugehörigkeit als Dilemma des Komponisten Anton Rubinstein

– Pause –

11:30-12:15
Dr. Ruth Steinberg, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Transkulturelle Mehrfachzugehörigkeiten und Autorschaft. (Selbst)-Verortungen deutschsprachiger Autor/innen aus dem östlichen Europa im literarischen Feld

12:15-13:00
Prof. Dr. Sabine Kyora, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Türkei und zurück: Özdamar und Pamuk im Vergleich

– Mittags-Pause –

14:30-15:15
Prof. Dr. Rebecca von Mallinckrodt, Universität Bremen
„No room of one’s own?“ – (Un)Möglichkeiten transkultureller Mehrfachzugehörigkeiten von verschleppten Menschen im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation

15:15-16:00
Prof. Dr. Melanie Unseld, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Aufgelöst. Charlotte Salomon künstlerische und auto/biographische (Nicht)Verortung in Leben? Oder Theater?

– Pause –

16:30-17:00
Dr. Angela McShane, Victoria and Albert Museum, London
Belonging and Belongings: multiple identities stored in a tobacco box

17:00-17:45
Prof. Dr. Dagmar Freist, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
A Very Warm Surinam Kiss: Interlacing Social Sites and Multiple Belongings of the Moravian Diaspora

19:00
Soirèe “Drei Zimmer, Küche, Bad. Zeiten-Räume der Frühen Neuzeit” in der Villa GeistReich, Oldenburg, Am Damm 41

Samstag, 06. Februar 2016

9:00-10:00 Eröffnung
SFB-Projektgruppe Prof. Dr. Anne Fleig, Universität Berlin
Geteilte Gefühle. Entwürfe von Zugehörigkeit in der transkulturellen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

9:00-13:00
Interdisziplinäre Workshops für NachwuchswissenschaftlerInnen

10:30-13:00
Workshop 1: Practices and discourses
Moderation: Prof. Dr. Phil Withington
Workshop 2: Ost/West-Gefüge
Moderation: Prof. Dr. Sabine Kyora
Workshop 3: Transkulturelle Mehrfachzugehörigkeiten: Fokus 18. Jahrhundert
Moderation: Prof. Dr. Melanie Unseld


 

Die Verbindlichkeit kultureller Praktiken

02.-03. März 2016, Haus am Dom, Frankfurt am Main

Interdisziplinäre Tagung des Forschungsschwerpunktes „Kulturelle Orientierung und normative Bindung“ der Universität Koblenz-Landau mit der Katholischen Akademie Rabanus Maurus

Wie verbindlich sind Literaturkanones? Welche Verbindlichkeit liegt in der gesprochenen Sprache? Werden durch Bilder Verbindlichkeiten der modernen Kultur geprägt? Sind Konventionen Orte der Verbindlichkeit? Inwieweit sind sie an die Vorgegebenheit des Individuums, seines Körpers, der Gesellschaft und die Natur gebunden? Lassen sich Verbindlichkeiten ändern? Gründet Kultur auf Verbindlichkeit? Alltäglich spielen Verbindlichkeiten, die das Leben selbstverständlich machen, eine zentrale, aber unauffällige Rolle. Sie wirken in unserem Sprechen und Handeln, ohne explizit zu werden. Das schlägt sich nieder in literarischen, auch religiösen Kanones, den Standards gesprochener Sprache, in habitualisierten Hand­lungsweisen und – tieferliegend – in Körperschemata, in denen sich Verbindlichkeit manifestiert; sogar die Kritik an diesen Manifestationen beansprucht Verbindlichkeit.

Oft werden Verbindlichkeiten kultur- und sozialwissenschaftlich sowie philosophisch über die Begriffe Norm, Wert oder Geltung beschrieben. Doch solche Herangehensweisen scheinen den Kern der Verbindlichkeit zu verstellen: Verbindlichkeit normiert, bevor Normen oder Werte in Geltung sind. Daraus resultiert das Problem, wie sich die Verbindlichkeit kultureller Praktiken einfangen lässt, ohne auf diskursiv fassbare Normen zu rekurrieren. Diesen Fragen und Problemen wird die Fachtagung nachgehen.

Prof. Dr. Günter Kruck,
Studienleiter Referat Theologie und Philosophie Katholische Akademie Rabanus Maurus, Frankfurt a. M.

Prof. Dr. Michaela Bauks
stellvertretende Sprecherin des Forschungsschwerpunktes „Kulturelle Orientierung und normative Bindung“, Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz

Prof. Dr. Christian Bermes
Sprecher des Forschungsschwerpunktes „Kulturelle Orientierung und normative Bindung“,
Universität Koblenz-Landau, Campus Landau

Programm

Mi,  02. März 2016

8:30 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Günter Kruck, Prof. Dr. Michaela Bauks und Prof. Dr. Christian
Bermes als Veranstalter der Tagung

9:00 Uhr Kulturelle Praktiken der Kanonisierung an Beispielen
Prof. Dr. Uta Schaffers/Prof. Dr. Stefan Neuhaus,
beide Literaturwissenschaft, Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz

10:00 Uhr Pause

10:15 Uhr Was die Deutschen lesen, während Grass und Walser schreiben
Prof. Dr. Gertrud Maria Rösch, Deutsch als Fremdsprachenphilologie,
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

11:15 Uhr Pause

11:45 Uhr Zur Verbindlichkeit biblischer Literatur – produktions- und rezeptionsästhetische Aspekte
Prof. Dr. Michaela Bauks, Evangelische Theologie/Altes Testament, Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz

12:45 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr Der Ornithologe der Engel – K.O. Knausgård über die Ästhetik des Heiligen
Prof. Dr. Dr. Klaas Huizing, Evangelische Theologie/ Systematische Theologie und theologische Gegenwarts­fragen, Julius-Maximilians-Universität Würzburg

15:30 Uhr Pause

15:45 Uhr Die Sichtbarkeit der Sprache in Bewegung. Bewegungs- und Sprachauffassungen der Frühen Neuzeit
Dr. Sabine Marienberg, Philosophie, Humboldt-Universität Berlin

16:45 Uhr Pause

17:15 Uhr Die Verbindlichkeit gewöhnlicher Erfahrung
Prof. Dr. Matthias Jung, Philosophische Ethik und Rechtsphilosophie, Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz

18:15 Uhr Ende des ersten Veranstaltungstages

Do, 03. März 2016

9:00 Uhr Die Verbindlichkeit der Sprache. Reichweite und Grenzen
Prof. Dr. Christoph Demmerling, Theoretische Philosophie, Friedrich-Schiller-Universität Jena

10:00 Uhr Pause

10:15 Uhr Muttersprachlicher Unterricht in Deutschland und Frankreich: Spracheinstellungen von Lehrkräften
Prof. Dr. Sabine Diao-Klaeger, Romanische Sprachwissenschaft/Prof. Dr. Jan
Georg Schneider, Deutsche Sprachwissenschaft, beide Universität Koblenz-Landau, Campus Landau

11:15 Uhr Pause

11:45 Uhr Fehler, Sprachwahl und Norm im Fremdsprachenunterricht
Prof. Dr. Eva Lavric, Romanische Sprachwissenschaft, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

12:45 Uhr Mittagspause

15:00 Uhr Gewaltlosigkeit als Option. Zur (Un)Verbindlichkeit staatlicher Institutionen
Dr. Thomas Schmidt-Lux, Kultursoziologie, Universität Leipzig

16:00 Uhr Pause

16:30 Uhr Verbindlichkeiten. Stärken einer schwachen Normativität
Prof. Dr. Christian Bermes, Philosophie, Universität Koblenz-Landau, Campus Landau

17:30 Uhr Pause

18:00 Uhr Kants Theorien der Verbindlichkeit (1785-88)
Prof. Dr. Alfred Langewand, Pädagogik, Universität Koblenz-Landau, Campus Landau

19:00 Uhr Ende der Veranstaltung


Grenzen

Ringvorlesung im WS 2015/16 an der Universität Passau

Flyer RV Grenzen zum Download

Grenzen bestimmen unser Handeln als Menschen, indem sie uns Orientierung verleihen: Sei es, dass architektonische und topographische Grenzen Lebensräume, Arbeits- und Freizeitwelten voneinander scheiden; sei es, dass soziale, kulturelle und historische Grenzziehungen Ideologien, Religionen und Mentalitäten in Opposition und/oder in eine Beziehung zueinander bringen, unser Denken und unsere Tradition prägen. Grenzen strukturieren beispielsweise als visuell inszenierte Grenzen zwischen außen und innen, fremd und eigen, bekannt und neu unseren Alltag ebenso wie als abstrakte Grenzen unser Denken in Kategorien, Begriffen und Denkmustern. Indem Menschen Grenzen ziehen und Wahrnehmungen, Sachverhalte und Begriffe voneinander trennen, schaffen Grenzen durch ihre Unterscheidung in das Eine und das Andere Strukturen, die es überhaupt erst ermöglichen in dieser Unterscheidung Bedeutung und Sinn zu konstituieren und sich über sich selbst zu verständigen.

Zum Wintersemester 2015/2016 bietet die Deutsche Gesellschaft für Semiotik (DGS) e.V. in Kooperation mit der Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Mediensemiotik der Universität Passau eine öffentliche Ringvorlesung an der Universität Passau zum Thema „Grenzen“ an.

Ziel der Ringvorlesung ist es, eine Einführung in den Gegenstandsbereich der Semiotik, ihre Anwendungsgebiete in Forschung und Praxis zu geben und am Thema der „Grenze“ zu illustrieren. Die Semiotik ist die Wissenschaft von den Zeichenprozessen in Kultur und Natur. Die Ringvorlesung wird neben theoretischem wie methodischem Grundlagenwissen also auch praxisbezogene Anwendungsbeispiele vorstellen.

 

15.10.2015

Organisatorisches, Einführung und Zielsetzung
Prof. Dr. Jan-Oliver Decker (Passau)

22.10.2015
Semiotik und Künstliche Intelligenz – Ein vielversprechendes Team
Prof. Dr. Gerd Doeben-Henisch (Frankfurt)

29.10.2015
Grenzen der Analyse bewegter Bilder. Elementareinheiten und Gliederungsebenen in der Filmsemiotik
Prof. Dr. Andreas Blödorn (Münster)

05.11.2015
Grenzen des Design in Kognition, Aneignung und Kommunikation
Prof. Dr. Thomas Friedrich (Mannheim) & Klaus Schwarzfischer (Regensburg)

12.11.2015
Vom Durchbrechen der Grenzen. Zeichenguerilla in Subkultur und Medienkultur
Julius Erdmann & Prof. Dr. Eva Kimminich (Potsdam)

19.11.2015
Modelle der Beschreibung (trans-)identitärer Räume und Grenzen in kultursemiotischer Perspektive
Prof. Dr. Martin Nies (Passau)

26.11.2015
Grenzen zwischen Ästhetik und Semiotik?
Dr. Martina Sauer (Bühl)

03.12.2015
Die Semiotik des muslimischen Kopftuchs in Deutschland – Debatten, Diskurse, Kontroversen, Analysen
Dr. Reyhan Şahin (Hamburg)

10.12.2015
Kategorisierungen von Migranten während des arabischen Frühlings in Schweizer Online Medien und Online Kommentaren
Dr. Daniel Rellstab (Vaasa/Finnland)

17.12.2015
Die Grenzen Europas? Der Balkan auf dem Weg in die EU
Konrad Kobler, MdL a.D. (Ruderting)

14.01.2016
Ausgrenzung überwinden durch Arbeit – Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Migranten am Beispiel des FAM-Projekts des Wirtschaftsforums Passau e.V.
Jakob Schreiner (Passau)

21.01.2016
Die Grenzen des Denkbaren in Natur- und Kulturwissenschaften. Charles S. Peirces Kommunikationsmodell
Prof. Dr. Elize Bisanz (Lüneburg)

28.01.2016
Sprache und Raum: Multimodale Grenzziehungen in der Interaktion
Prof. Dr. Ellen Fricke (Chemnitz)


Erster Kongress der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft (KWG)
„Ansichten der künftigen Kulturwissenschaft/en“

12.-14. November 2015, Leuphana Universität Lüneburg

www.kwgkongress2015.wordpress.com

PROGRAMM

Donnerstag, 12.11.2015

ab 14.00, Kunstraum der Leuphana Universität, Campus Halle 25
Anmeldung, Registrierung Mitgliedschaft

16.15–16.30, Hörsaal 1
Begrüßung
Präsident Prof. Dr. Sascha Spoun, Vizepräsidentin Prof. Dr. Beate
Söntgen, Dekan der Fakultät Kulturwissenschaften der Leuphana
Universität Lüneburg Prof. Dr. Ulf Wuggenig sowie die Vorsitzende der
Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft Prof. Dr. Gabriele Dürbeck,
Universität Vechta

16.30–17.30, Hörsaal 1
Sigrid Weigel (Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin)
„Vom Mit-Gefühl“
Moderation: Ulf Wuggenig (Leuphana)

17.30–18.30, Hörsaal 1
Andreas Reckwitz (Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder)
„Die Kulturalisierung der Gesellschaft“
Moderation: Volker Kirchberg (Leuphana)

Pause

19.00–20.30, Hörsaal 1
„Neue Unübersichtlichkeit? Die Institutionalisierung der
Kulturwissenschaft/en in Forschung und Lehre“
Diskussion mit Philipp Felsch (Humboldt-Universität zu Berlin), Erich
Hörl (Leuphana), Stefan Krankenhagen (Universität Hildesheim), Andreas
Langenohl (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Caroline Y.
Robertson-von Trotha (Karlsruher Institut für Technologie)
Moderation: Julia Voss (FAZ/Leuphana) und Ulf Wuggenig (Leuphana)

Freitag, 13.11.2015

10.00–12.00, Gebäude 14
Sektion Materielle Kulturen
Sektion Kulturwissenschaftliche Ästhetik
Sektion Sprache und kommunikative Praktiken

Mittagspause

13.00–15.00, Gebäude 14
Sektion Naturen/Kulturen
Sektion Wissenskulturen
Sektion Transkulturelle Lebenswelten
Forschungsnetzwerk Raumidentitäten und Identitätsräume

15.30–17.00, Hörsaal 1
„Die Kulturwissenschaft/en vor dem Hintergrund von Kulturalisierung und
Cultural Turns“
Diskussion mit Studierenden kulturwissenschaftlicher Programme aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz: Alina Brand (Universität
Leipzig), Felix Kunkel (Universität Koblenz-Landau), Tamara Sommeregger
(Alpen-Adria-Universität Klagenfurt), Annika Weinert (Leuphana) und Yann
Wermuth (Universität Zürich).
Moderation: Christine Blättler (Christian-Albrechts-Universität Kiel)
und Susanne Leeb (Leuphana)

Pause

17.30–18.30, Hörsaal 1
Heidrun Friese (TU Chemnitz)
„Gastfreundschaft“
Moderation: Steffi Hobuß (Leuphana)

18.30–20.00, Hörsaal 3
Mitgliederversammlung

Samstag, 14.11.2015

10.00–12.00, Gebäude 14
Sektion Medienkulturen / Kulturmedien
Sektion Kulturphilosophie und Kulturtheorie
Ad-hoc-Gruppe Intertraditionale Wissenskonstitution

12.00–13.00, Hörsaal 1
Orit Halpern (Concordia University Montréal)
„Design Thinking? Prototyping, Politics, and the Future of Critique“
Moderation: Clemens Apprich (Leuphana)

Pause/Ende

13.30–16.00
Sitzung des Vorstands der Kulturwissenschaftlichen Gesellschaft
Kontakt:

Fakultät Kulturwissenschaften und Kunstraum
Leuphana Universität Lüneburg
Scharnhorststraße 1
D-21335 Lüneburg
kwgkongress@leuphana.de
www.kwgkongress2015.wordpress.com


 

Was Bilder wissen: Ökonomie und Bildmedien

Konferenz, Mannheim (13.11.2015 – 15.11.2015)

http://germanistik.uni-mannheim.de/was_bilder_wissen/index.htm

Anmeldung bis zum 31. Oktober erforderlich.
Kontakt: ibalint@mail.uni-mannheim.de und evgredel@mail.uni-mannheim.de

Dass Bilder bzw. Medien Einblick in ihren historischen,
gesellschaftlichen und diskursiven Kontext erlauben, ist längst zu einem
Gemeinplatz der Forschung geworden. Ebenfalls unumstritten ist auch,
dass das in ihnen transportierte Wissen einem diachronen
Wandlungsprozess unterliegt und ästhetisch geformt ist. Geht man von
diesen Beobachtungen aus, erscheint es lohnenswert, im Rahmen
multimodaler Diskursanalysen gesellschaftlich gewichtige Diskursfelder
hinsichtlich etablierter Wissensbestände, diskursiver Dynamiken und für
die Ästhetik relevanter Inszenierungsstrategien zu untersuchen. Ziel der
Tagung ist es, das in visuellen Medien inszenierte Wissen über
ökonomische Zusammenhänge bild-, sprach, literatur- und
medienwissenschaftlich zu erkunden. In den Blick genommen werden neben
der Malerei, dem Film und Fernsehserien auch andere Medien wie etwa
Computerspiele, Brettspiele, Schatzkarten oder das alte Medium Buch.

PROGRAMM

FR, 13. NOVEMBER

13:00 Grußworte und Einführung
 durch Ulrike Lorenz (Kunsthalle
Mannheim) und die Organisator/-innen

13:30 Eröffnungsvortrag: Jochen Hörisch (Mannheim): (Wie) Können Bilder
Geltungsansprüche zeigen? Überlegungen zu Gelddarstellungen

14:15 Melanie Baumgärtner (Mannheim) : Kohle – ideelle und materielle
Werte im Werk von Alicja Kwade

15:00 Alexandra Vasa (Berlin): Monopoly! Interne und externe Ökonomien
eines Spiels

16:15 Philipp Hubmann (Innsbruck): Vom Korbflechten im Zeitalter der
Maschine. Fatale Handwerksromantik in der Propaganda der
Fürsorgeerziehung (1912 – 1934)

17:00 Nina Peter (Bern): ›Financescapes‹ und ihre visuelle Semantik.
Michael Najjars Finanzlandschaften und der Börsenchart

17:45 Nina Janich (Darmstadt): Bilddiskurse in der Werbung als
Instrument kultureller Steuerung

19:00 Konferenzdinner

SA, 14. NOVEMBER

10:00 Thomas Wegmann (Innsbruck): Schriftbilderschriften: Magie und
Marken in der Wissensgesellschaft

10:45 Patrick Ramponi (Hagen): Arbeit und Rauch. Zur visuellen Ökonomie
der ›Kreativen‹ in der TV-Serie ›Mad Men‹

12:00 Thomas Wortmann (Mannheim): Ökonomie als Rettung des Sisyphos.
Bennett Millers Sportfilm ›Moneyball‹

12:45 Henry Keazor (Heidelberg): Die Ökonomie der Blicke – Zu den Filmen
Michael Glawoggers

15:00 Jens Eder (Mannheim): Dokumentarfilme zur Finanzkrise

15:45 Jürgen Link (Dortmund): Ist die Krise von 2007 ff. eigentlich
vorbei?
Zur Generierung aktualhistorischer Narrative aus
ikonisch-sprachlichen Kurvenlandschaften

16:30 Rolf Nohr (Braunschweig): ›Die Zukunft berechnen‹.
Steuerungsphantasien in Unternehmensplanspielen der jungen
Bundesrepublik

17:45 Abendvortrag: Franziska Schößler und Ulrich Brinkmann (Trier):
Comics in der Krise: Superhelden und Alltagspraxis in der Great
Depression

SO, 15. NOVEMBER

10:00 Markus Engelns (Essen): Aufgenommen, umgewandelt, ausgeschieden.
Ökonomisierungen und ihre Reflexion in Computerspielen

10:45 Thomas Lischeid (Weingarten): Literarische Bildschirm-Simulationen
in der Gegenwartskultur

12:00 Stephan Packard (Freiburg): Ökonomische Zurichtungen populärer
Bilder

12:45 Justus Fetscher (Mannheim): Glanz – at a glance. Zur Imagination
von Schatzkarten und Grundrissen

15:00 Katharina Philipowski (Mannheim): Die Macht der unsichtbaren
Bilder in Strickers ›Pfaffe Amis‹

15:45 Abschlussdiskussion und Abreise

Dieser Veranstaltungshinweis wurde übernommen aus H-Germanistik

Mehr Informationen unter:
http://germanistik.uni-mannheim.de/was_bilder_wissen/index.htm


 

Strukturale Semantik – 50 Jahre danach

Tagung 06.-07. Oktober 2016, CREM-Université de Lorraine / Université d’Istanbul,
Istanbul, Turquie


 

Das verräumlichte Selbst: Topographien kultureller Identität

Tagung des Zentrums für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) 17-19. September 2015

Programm zum Download

Mit der Tagung soll gefragt werden, wie kulturelle Bedeutungszuschreibungen in lokalen und regionalen Räumen verhandelt oder de-stabilisiert werden; wie Formen kollektiver Zugehörigkeit entstehen respektive tradierte Konzepte von Identität aufgebrochen werden oder wie Menschen individuelle Besonderheit ausbilden. Diese Perspektive auf das verräumlichte Selbst versteht sich als eine methodische Öffnung, mit der empirische Forschungsgegenstände in den Blick genommen sowie Selbst- und Fremdverhältnisse theoretisch-konzeptionell neu diskutiert werden können.


 

Zukunft ohne Privatheit? Herausforderungen für Gesellschaft und Politik

Vortragsreihe im Sommersemester 2015, DFG Graduiertenkolleg Privatheit, Universität Passau

Information als PDF

Donnerstag, 7. Mai 2015, 18 Uhr

  • Prof. Dr. Petra Grimm (HdM, Stuttgart): „Der Wert des Privaten aus Sicht der digitalen Medien“
  • Prof. Dr. Sabina Jeschke (RWTH Aachen University): „Privacy 4.0: Neue Paradigmen für Privatheit und Transparenz in einer digitalen Welt“

Montag, 1. Juni 2015, 18 Uhr

  • Prof. Dr. Günter Burkart (Universität Lüneburg): „Intimisierung und Rationalisierung der Privatheit: Zum Bedeutungswandel von Liebesverhältnissen“
  • Prof. Dr. Kornelia Hahn (Universität Salzburg): „Privatheit und neue Medien: SMS & Co. als Intimitätsgeneratoren?“

Montag, 8. Juni 2015, 18 Uhr

  • Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Bundesministerin der Justiz a.D.): „Das sogenannte Recht auf Vergessenwerden im Spannungsfeld von Privatsphäre und Meinungsfreiheit“

Montag, 6. Juli 2015, 18 Uhr

  • Dr. Wilfried Bernhardt (Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Europa a.D.): „Autonomie und Privatheit in politischen Systemen“

Montag, 13. Juli 2015, 18 Uhr

  • Prof. Dr. Sandra Seubert (Universität Frankfurt/M.): „Offenbarung und Kontrolle: Zur sozialen Dynamik des Privaten“

 

Keyßlers Welt: Europa auf Grand Tour

Konferenz 11.06.-13.06.2015, Evangelisches Forum – Schloss Gartow

Veranstalter:
Prof. Dr. Achatz von Müller – Leuphana Universität Lüneburg
Prof. Dr. Pascal Griener – Université de Neuchâtel

In dieser Tagung wird die Kavalierstour unter verschiedenen Gesichtspunkten in den Blick genommen: Zunächst und vor allem konzentriert auf die Person Johann Georg Keyßlers (1693 – 1743), als Reiseschriftsteller und Gelehrter, als Erzieher im Hause der Grafen Bernstorff und nicht zuletzt als Büchersammler und -verwandler der Bernstorffschen Adelsbibliothek in Gartow in eine Gelehrtenbibliothek von europäischem Format. Seine literarische Hauptleistung besteht in einem großen zweibändigen Reisebericht aus den zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts. Den drei Auflagen in Deutschland (die erste 1741) folgten holländische, englische und auszugsweise Übersetzungen in anderen Sprachen.
Das geplante Symposion soll die Frühformen und kulturellen Konzepte der europäischen Reisewahrnehmung zwischen Spätrenaissance und Spätklassik umfassen, ohne auf die Kavalierstour allein fixiert zu sein. Zu diskutieren ist die „Welt“ eines bedeutenden Schriftstellers, Gelehrten und Erziehers im Spiegel europäischer Kulturkontakte und Reisewahrnehmungen der frühen Neuzeit.

Programm:

Donnerstag 11.06.2015, Anreise bis 14 Uhr

15 Uhr

  • Begrüßung und Einleitung: Achatz von Müller / Pascal Griener

15.45 – 19.00 Uhr – Bewegte Köpfe, Moderation: Anja Rathmann-Lutz (Basel)

  • Livia Cárdenas (Lüneburg)
    Ewige Sehnsucht Rom – Sehnsucht nach Ewigkeit
  • Ulrike Steierwald (Lüneburg)
    Wenn ein Reisender in einer Bibliothek – Zur Literarisierung des Reisens im 18. Jahrhundert
  • Christoph Jamme (Lüneburg)
    Reisen im Zimmer. Xavier de Maistre
  • Bettina Rommel (Lüneburg) / Gregor Vogt-Spira (Marburg)
    Besuche(r) am Grab des Vergil

Freitag 12.06.2015

9.30 – 12.45 Uhr – Modell Italien, Moderation: Wolfgang Kemp (Lüneburg)

  • Christian Hecht (Weimar)
    „dipingere gl’ignudi modestamente“. Zur posttridentinischen Wahrnehmung von Michelangelos Jüngstem Gericht.
  • Anna Becker (Basel)
    Machiavellismus als Modell? Der angelsächsische Blick auf das politische Italien
  • Pascal Griener (Neuchâtel)
    Towards a regeneration of the gaze: the grotto of Pausilippe as a „must“ of the Grand Tour
  • Lucas Burkart (Basel)
    Reiseziel Museum. Johann Georg Keyßler in Rom und in Athanasius Kirchers theatrum mundi

12.45 – 14.30 Mittagspause

14.30 – 17.30 Uhr – Keyßlers Welt im Norden, Moderation: Michael Schefczyk (Karlsruhe)

  • Hartwig von Bernstorff (Hamburg)
    Johann Georg Keyßler und die Bernstorffs
  • Bibliotheksführung
  • Joachim Kersten (Hamburg)
    Klopstock und die Bernstorffs

18.30 – 19.30 Uhr Abendvortrag

  • Andreas Beyer (Basel): Neapel – Etappenziel und Fluchtort

Sonnabend 13.06.2015

9.30 – 13.00 Uhr – Blicke ins Atelier, Moderation: Bernd Lindemann (Berlin)

  • Maike Christadler (Basel)
    Das Atelier der Künstlerin: besondere Besichtigungen
  • Hermann Mildenberger (Weimar)
    Charles Gore und seine Töchter: der Vedutenblick auf die Grand Tour
  • Cecilia Hurley (Neuchâtel)
    Seen through a spy-glass: Maximilien de Meuron and Italian life (1809–1813)
  • Achatz von Müller (Lüneburg)
    Johann Georg Keyßler. Vergleichende Blicke
  • Pascal Griener / Achatz von Müller: Synopse

Um Anmeldung wird gebeten unter: grandtour@leuphana.de

Diese Information ist eine Übernahme aus H-Germanistik vom 01.06.2015


 

Imagining Europe: Cultural Models of European Identity 1814-2014

University of Bristol, 15th July 2015, Supported by the Bristol institute for Research in the Humanities and Arts

To register, please visit:
http://shop.bris.ac.uk/browse/extra_info.asp?compid=1&modid=2&catid=44&prodid=117

The programme is as follows:

9-9.30 Registration

9.30-9.45 Introduction

9.45-11.15 – Panel 1: Writing Europe in Modern and Contemporary Fiction, Chair: Claire Thomas (Bristol)

  • Helena Tomko (Villanova), ‘Europe Imagined in the German Catholic Inner Exile (1933-45)’
  • Claire Lozier (Leeds), ‘Imagining Europe in the Work of Georges Bataille: From Fiction to Reality’.
  • Francesco Chianese (Napoli L’Orientale and Bristol) ‘“Pale People”: Jonathan Coe’s Picture of European Identity in The Rotters’ Club and The Closed Circle’

11.30-12.30 – Panel 2: Reinventing Europe: Dreams of Things to Come, Chair: Martin Hurcombe (Bristol)

  • Jannekke Wiejermars (Groningen), ‘The Conference of Vienna and the Battle of Waterloo in Dutch, Luxembourgian and Belgian Literature, 1815-1915’
  • Kostas Moranitis (Leeds Trinity), ‘Utopian and Dystopian Imaginations of Europe: The Case of the Greek Far Right’

13.30-15.00 – Panel 3: Revisiting Europe through Cultural Legacy, Chair: Steffan Davies (Bristol)

  • Azelina Flint (UEA), ‘Rereading Dante’s Portrayal of a United Europe: The Expatriate Vision of the Rossetti Family’
  • Claire Bitoun (Oxford), ‘The Artistic References in Théophile Gautier’s Works: The Establishment of a Common European Cultural Base’
  • Sigrid Jacobs (Ghent), ‘Nietzsche’s European man as a Renaissance Man: A Conceptual and Rhetorical Analysis of the Renaissance as Nietzsche’s Paradigm for a Future Europe’

15.20-16:50 – Panel 4: Transnational Cultural Constructions of Europe, Chair: Susan Harrow (Bristol)

  • Juliet Simpson (Coventry and Wolfson College, Oxford), ‘Art, Nation-hood and the “Primitif” Ideal: ‘L’Europe avant l’Europe’
  • Matthew Riley (Birmingham), ‘Transnational Art Music in Central Europe 1871–1945’
  • Veronika Hannesschläger (Ludwig Boltzmann Institute for the History and Theory of Biography and Austrian National Library), ‘ “l’amour / die tür / the chair / der bauch” – Concrete Poetry as a European Project’

17.00-18:30 – Panel 5: Visualising and Performing European identity, Chair: Bradley Stephens (Bristol)

  • Andrew McGregor (Melbourne), ‘The United Non-Places of Europe: Imagining European Identity and European Identity as Imagining in the French-Language films of the Creative Europe/MEDIA Programme IV’
  • Lizzie Stewart (Edinburgh), ‘Performing European Integration: Perikızı and the Ruhr Area’s Year as European Capital of Culture (2010)’
  • Elisabeth Tropper (Luxemburg), ‘Performing the European Body’

Diese Information ist eine Übernahme aus H-Germanistik vom 28.05.2015